Nicht immer geht Bügeln leicht von der Hand und nicht jedes Textil ist für den Bügeleiseneinsatz geeignet. Verschiedene Geräte sollen das Aufbereiten von Textilien erleichtern. Doch was gibt es zu beachten? Welche Vor- und Nachteile bringen Steamer und Dampfpuppen mit? Führen sie zu einer Zeitersparnis?
Seit Jahren bieten verschiedene Hersteller Geräte an, mit denen Hemden, Shirts, Hosen und Kleider ohne Bügeltisch und Bügeleisen schrankfertig gemacht werden können.
Je nach Material und Dicke der Textilien liegt die Trocken- und Bügelzeit zwischen vier bis zwölf Minuten. Im Raum entsteht eine hohe Luftfeuchtigkeit. Bei hohem Wäscheanfall und längerer Betriebszeit ist deshalb für eine gute Belüftung zu sorgen.
Bei einem Versuch in unserem Haus verbrauchte ein Gerät mit einer eingestellten Zeit von zwölf Minuten 415 Watt. In der abschließenden einminütigen Abkühlphase läuft das Gebläse ohne Heizung und verbraucht dabei noch 130 Watt. Der Zeitaufwand für ein Hemd beträgt bei geübter Handhabung circa drei Minuten für das Beziehen, Glattstreichen, Abnehmen und auf den Kleiderbügel hängen. In der restlichen Zeit trocknet das Hemd auf dem Blähsack. Kragen, Manschetten, Hosenbund und Nähte sind nach dem Glätten nicht immer ganz trocken – ein Nachtrocknen an der Luft ist notwendig. Bei gehobenen Ansprüchen muss man Kragen, Manschetten und die Knopfleiste nachbügeln. Im Vergleich: Ein einfach geschnittenes Herrenhemd kann eine Fachkraft in drei bis vier Minuten schrankfertig bügeln.
Hemdenbügler/Bügelpuppen können je nach Leistung gute Ergebnisse bringen. Bei dunklen, empfindlichen Hosen und T-Shirts mit Stickerei und Aufdruck entstehen keine Glanzstellen und Abdrücke, wie es beim Bügeln mit dem Bügeleisen vorkommen kann. Menschen ohne Bügelkenntnisse oder Menschen mit Beeinträchtigungen oder Bewohner in sozialen Einrichtungen können nach einer Einarbeitungszeit einen sinnvollen Beitrag zur hauswirtschaftlichen Versorgung leisten. Zu Bedenken ist der hohe Stromverbrauch, der Zeitbedarf und die Bildung von Trocknungsfalten bei falscher Handhabung sowie die Geräusch- und Feuchtigkeitsentwicklung.
Beim Steamen können Anwenderinnen und Anwender empfindliche Textilien, die sehr aufwendig oder nicht zu bügeln sind, hängend auffrischen und glätten. Im Wohnbereich lassen sich durch den heißen Dampf Keime, Gerüche und Falten aus Polstermöbeln, Matratzen oder Vorhängen reduzieren.
Die erzeugte Dampfmenge ist abhängig von der jeweiligen Technik. Bei den handlichen Geräten mit integriertem, abnehmbarem Wassertank, wie es bei Steamern/Dampfglättern üblich ist, strömt Dampf ohne Druck aus. Das Fassungsvermögen des Wassertanks und die Stromleistung beeinflussen das Gewicht und die Dampfdauer. Die Feststelltaste sorgt für Dauerdampf und erleichtert das Arbeiten. Einsatzbereit ist der Dampfglätter ab ca. 20 Sekunden. Mit einem Bürstaufsatz wird der Dampfglätter zur Dampfbürste. Damit halten Sie empfindliche Stoffe wie z.B. Chiffon auf Abstand zur Heizfläche. Mit Hilfe weicher Bürstaufsätze können Sie auf Ihrer Kleidung und Ihren Polstermöbeln Staub entfernen und Fasern wieder aufrichten.
Der Steamer ist über ein Dampf-Stromkabel mit der Dampfstation verbunden. Diese kann in einem Ständer untergebracht sein, der als Kleiderständer dient. Je nach Hersteller gibt es den Steamer im Ständer mit integriertem, neigbarem Bügeltisch und/oder Kleiderbügelhalter. Die Länge des Dampfkabels bestimmt den Bewegungsradius und sollte nicht unter zwei Meter liegen. Ein Bügelsystem-Hersteller bietet einen leistungsstarken Steamer als Zubehör an.
Stand-Dampfglätter erzielen vor allem bei Wolle und Stoffen mit Struktur (z. B. Jacquard-Geweben) gute Ergebnisse, ohne die Fasern zu plätten. Aufgrund der höheren Dampfmenge und des Dampfdrucks erzielt man mit diesen Geräten die besseren Ergebnisse. Die Ärmel eine Viscosebluse können allein durch den Dampfstrom gegelättet werden.
Die klassischen Bügelregeln spielen weder bei Bügelpuppen noch bei Dampfglättern eine Rolle. Trotzdem sind Geschick, ein überlegtes Vorgehen und Textilkenntnisse notwendig, um keinen Schaden zu verursachen. Materialzusammensetzung und Ausrüstung der Textilien beeinflussen maßgeblich zusammen mit den Fertigkeiten der Anwenderin und des Anwenders das Ergebnis. Die persönlichen Ansprüche an die Kleidung und die Haushaltsgröße bestimmen, ob diese Alternativen das klassische Bügeln mit dem Bügeleisen ersetzen können. Bei Flachwäsche wie Tisch- und Bettwäsche ist ein Bügeleisen nicht zu ersetzen. Beim Trocknen auf der Leine und dem Bügeln mit dem Dampfbügeleisen verbrauchen Sie für das schrankfertig machen der Textilien am wenigsten Strom.
Gerät | Stromverbrauch pro zehn Minuten | Preisspanne |
---|---|---|
Bügelpuppe | 250 Watt | 60–150 Euro |
Hemden- und Hosenbügler mit wechselbaren Blähsäcken | 400 Watt | Ab 998 Euro |
Dampfglätter | 175 Watt | 30-80 Euro |
Dampfbügeleisen | 92 Watt | 60–104 Euro |
Dampfbügelstation | 200 Watt | 80–450 Euro |