Besonderheiten digitaler Hausgeräte

Smarte Hausgeräte können einen Mehrnutzen für Haushalte liefern. Die Anschaffungsgründe für diese Geräte sind vielfältig: Komfort, Sicherheit, Stromkosten einsparen oder einfach der Spaß mit der Technik. Es gibt zahlreiche intelligente Anwendungen. Statistik und Gerätestatusmeldungen wie anstehende Reinigung und das Verwalten der Einstellungen ist längst nicht alles, was smarte Hausgeräte bieten. Zum Welthauswirtschaftstag liefert die Haushaltstechnik und Textil Landsberg einen Überblick über besondere smarte Funktionen verschiedener Gerätegruppen.

Backöfen und Herde

Eine hitzebeständige Kamera sendet alle zwei Minuten farbechte Bilder auf das mobile Endgerät. Ein Speichern der Bilder erfolgt nicht. Das Teilen der Bilder über das soziale Netzwerk ist aber möglich. Durch die Kamera besteht keine Notwendigkeit, die Backofentür während des Backens oder Garens zu öffnen. Je nach Hersteller hilft die Kamera auch beim Erreichen des gewünschten Bräunungsgrads. Als Anwender müssen Sie nur noch den Bräunungsgrad festlegen. Die smarte Funktion überwacht den Prozess und schaltet nach der Zielerreichung den Backofen automatisch aus. Ein Kochassistent hilft beim Kochen ohne Kochvorkenntnisse mit Fotos und Anleitungen beim Zubereiten von bestimmten Speisen z.B. einem Steak.

Saug-/ Wischroboter

Saugroboter
Ein Roboter mit Mapping-Funktion erstellt eine virtuelle Karte Ihres Zuhauses. Bei manchen Geräten funktioniert das auch über mehrere Stockwerke. Vorteile: Sie können Bereiche bei der Reinigung aussparen oder intensiver reinigen lassen. Die Anwendung sorgt für eine sichere Navigation durch die Räumlichkeiten und das Gerät erkennt, an welchen Stellen die Reinigung noch nicht abgeschlossen ist. Die meisten Roboter haben eine Fernbedienung. Bei smarten Geräten kann das Smartphone diese ersetzen. Eine Fernsteuerung, außerhalb Ihrer Räumlichkeiten, ist somit möglich. Je nach Gerät können Sie den Reinigungsfortschritt auf dem mobilen Endgerät beobachten. Push-Mitteilungen auf Ihrem Smarthone informieren Sie über den aktuellen Stand des Gerätes z.B. Reinigungsabschluss oder Fehlermeldungen. Falls der Roboter an einem Gegenstand hängen bleibt, werden sie zwar informiert, können aus der Ferne aber nicht eingreifen.

Geschirrspülmaschinen

Spülmaschine
Wasser- und Energieverbrauch lassen sich vorhersehen und der Verbrauch verschiedener Programme miteinander vergleichen. Mit einer App können Sie die Fühlereinstellungen zum Messen des Verschmutzungsgrads des Geschirrs anpassen und den Reinigungsprozess intensivieren bzw. optimieren. Ein Programmassistent hilft Ihnen bei der Wahl des Reinigungsprogramms. Es gibt Geschirrspülmaschinen mit automatischer Dosierung. Eine App ermöglicht das Nachbestellen des Reinigungsmittels. Via App ist ein Fernstart des Programms möglich.

Kaffeemaschinen

Kaffeemaschine
Für viele gehört Kaffee zu einem gelungenen Morgen. Ein personalisierter Kaffee mit eigens festgelegter Temperatur, Reihenfolge und Menge der Zutaten ist bei smarten Geräten möglich. Je nach Hersteller kann die Maschine auf Kaffee-Rezepte aus der ganzen Welt zurückgreifen. Theoretisch funktioniert es, dass der Kaffee beim Betreten der Küche bereitsteht. Praktisch ist mit Problemen zu rechnen: Nach dem Aufheizen wird der Wasserkreislauf gespült. Das Spülwasser landet in der vorbereiteten Tasse und im Spülwasser landet wiederum der erste Kaffee und die Milch befindet sich morgens meist noch im Kühlschrank. Bei mehreren Gästen kann das Merken unterschiedlicher Kaffeewünsche eine Herausforderung sein. Eine smarte Anwendung leistet Abhilfe: Die Kaffeewünsche werden in das Smartphone eingetippt und in Form einer Playlist an die Kaffeemaschine übertragen.

Küchenmaschinen

Mit smarten Küchenmaschinen ist das Kochen kompletter Rezepte unter Anleitung möglich. Die Maschine beziehungsweise App beginnt mit den einzelnen Zutaten und führt den Kochenden bis zum fertigen Essen. Die Küchenmaschine informiert, wann der nächste Schritt eingeleitet wird und was dann zu tun ist. Sie müssen beim Hinzufügen der nächsten Zutaten immer vor Ort sein.

Kühlgeräte

"Smarter" Kühlschrank
Je nach Hersteller sind Kühlgerät und Tablet in einem Gerät vereint. Mit dem Tablet in Form eines Bildschirms an der Frontseite steuert der Anwender unter anderem die Kühlgeräteeinstellungen, kann im Internet surfen, erstellt to do- und Einkaufslisten, Kalendereinträge, koppelt und steuert andere Hausgeräte wie Waschmaschinen oder Trockner und kann über Streaminganbieter Musik über das Kühlgerät hören. Eine Kamera im Kühlschrank zeigt einen Teil der Lebensmittel aus dem Kühlraum auf dem Außenbildschirm und auf dem mobilen Endgerät. Bei Kühlgeräten ohne Bildschirm wird der Kühlschrankinhalt nur auf dem mobilen Endgerät gezeigt. Der Kurzüberblick führt zu einer kürzeren Öffnungszeit und einem dadurch reduzierten Kälteverlust. Je nach Kühlgerät liegt der Schwerpunkt auf smarten Funktionen und nicht auf der modernsten Kühltechnologie.

Waschmaschinen und Wäschetrockner

Waschmaschine
Auch bei Waschmaschine und Trockner ist eine Fernsteuerung zur Programmauswahl, Programmstart, Pausieren, Stoppen und Statusabfrage möglich. Dadurch werden Laufwege reduziert. Voraussetzung ist die Aktivierung des Fernstarts am Gerät und eine korrekt geschlossene Tür. Wenn Sie dies vergessen, können Sie Ihre Maschine nur vor Ort bedienen. Die Aktivierung ist je nach Hersteller mehrere Stunden oder dauerhaft aktiv. Ein Stromausfall am Gerät sowie das Öffnen der Gerätetür deaktiviert herstellerabhängig den Fernstart.
Interaktive Assistenten helfen bei der Wäschepflege: Fachlich unsichere Anwender werden bei der Auswahl des richtigen Programms unterstützt. Da dies zeitaufwendig ist, bietet es sich bei gleichbleibenden Wäscheposten an, das jeweilige Programm unter den Favoriten zu speichern. Wenn Sie es nicht schaffen Ihre Wäsche zum geplanten Zeitpunkt aus dem Wäschetrockner zu holen, kann mit Hilfe der App das Knitterschutzprogramm mehrmals um 30 Minuten verlängert werden.
Waschmaschine und Trockner können miteinander kommunizieren: Die Waschmaschine überträgt nach Programmende die Programmdaten über den Router, an den vernetzten Trockner. Diese Daten werden 24 Stunden in einer Cloud vorgehalten. Der Trockner stellt anhand der übertragenen Daten ein abgestimmtes Trockenprogramm ein. Das gewünschte Trockenergebnis kann noch angepasst werden. Sie als Anwender müssen weiterhin die Wäsche von der Waschmaschine in den Wäschetrockner umladen.

Softwareupdates

Regelmäßige Softwareupdates sind für smarte Hausgeräte genauso notwendig wie für Ihr Smartphone. Informieren Sie sich vor der Geräteanschaffung über die Updates: Wie viele Jahre sind sie verfügbar und was passiert, wenn für mein Gerät kein weiteres zur Verfügung steht? Die Dauer der zur Verfügung gestellten Updates erfordert eine Recherche beim jeweiligen Gerätehersteller. Kein Softwareupdate bedeutet ein Sicherheitsrisiko: Das Risiko schädlicher Software, Viren und dadurch eine nicht sichere Internetnutzung. Weiteres Problem: eingeschränkte Funktionen. Wie gehen Haushalte damit um? Wird das Sicherheitsrisiko in Kauf genommen, das Gerät vom Netz getrennt oder durch ein Neues ersetzt?

Nachhaltigkeit

Die zukünftige Gerätelebensdauer bietet Platz für Spekulationen: Es gibt Hausgeräte, die in der Regel viele Jahre in einem Haushalt stehen. Ist dies bei smarten Hausgeräten ebenfalls zu erwarten? Oder steht ein schnellerer Geräteaustausch an, weil man die vorhandene smarte Technik gegen die neueste und aktuelle Technik austauschen möchte? Welcher Schwerpunkt ist bei der Neuanschaffung wichtig und führt zur Kaufentscheidung? Sind es die smarten Funktionen oder neue Technologien, die z.B. zu einer besseren Energieeffizienz führen oder eine bisherige Gerätefunktion verbessern? Wie der nachhaltige Umgang mit digitalen Hausgeräten aussieht, wird sich erst in den nächsten Jahren beantworten lassen.

Fazit

Der Mehrnutzen kann je nach Gerätegruppe und Gerät unterschiedlich ausfallen. Je besser Sie sich vor dem Kauf mit dem smarten Gerät auseinandersetzen, desto realer können Sie sich Ihren Alltag mit der Neuanschaffung vorstellen. Vor dem Kauf sollten Sie sich verschiedene Frage stellen: Zum Beispiel ob in Ihrem Haushalt ein technischer Bedarf vorliegt oder eher die Spielerei im Vordergrund steht. Überprüfen Sie, worin genau die Erleichterung liegt und ob das Preis-Leistungs-Verhältnis passt. Gibt es Folgekosten und wenn ja, wofür? Ist der Stromverbrauch hoch? Wie lange stehen sicherheitsrelevante Softwareupdates zur Verfügung und lässt sich das Gerät nur nach einer Registrierung nutzen? Wenn Sie sämtliche Vor- und Nachteile aufgeführt und gewichtet haben, können Sie für Ihren Haushalt eine gute Entscheidung treffen.