Methoden im Blick
Kaffee unterschiedlich zubereiten

Kaffeetasse auf Tisch mit Herz im Schaum.

© Angelika Warmuth

Welcher Kaffee ist der beste? Die Antwort hängt ab von Geschmack, Geräteeinsatz, Arbeits- und Pflegeaufwand. Zum einen ist die Qualität der Kaffeebohne ein wichtiges Kriterium. Zum anderen bestimmt die Zubereitungsart den Geschmack des Kaffees.

Es gibt viele Arten, Kaffee zu kochen, die unterschiedlich kosten- und arbeitsintensiv sind. Das Geräteangebot ist vielfältig. Im Seminarbetrieb der Abteilung Haushaltstechnik und Textil in Landsberg am Lech werden die aktuellen, Markt-bestimmenden Geräte gezeigt und besprochen. Die folgende Aufstellung zeigt Möglichkeiten auf und erläutert Vorzüge und Aufwand.

Heißgetränk mit Tradition
Mit 5,5 Kilogramm Kaffeebohnen pro Jahr ist Kaffee das beliebteste Heißgetränk der Deutschen. Die Tendenz ist immer noch steigend. Im weltweiten Ranking liegt Deutschland auf Rang 16. Platz eins belegt Finnland mit 12,2 kg. Der Kaffeegenuss hat Tradition. Früher war der Kaffeegenuss nur den Reichen vorbehalten. Das erste Kaffeehaus in Deutschland öffnete 1673 in Bremen, das erste in Bayern 1686 in Regensburg.

Die Methoden, guten Kaffee herzustellen, haben sich in den letzten Jahren geändert. Früher war der Filterkaffee die vorrangige Methode Kaffee zu brühen. Heute liegt er mit 58,2 % immer noch an erster Stelle, doch der Espresso hat mit 33 % stark aufgeholt.

Kaffeekanne mit Porzellanfilter
Filterkaffee mit Schwallmethode
Die Schwallmethode erlebt im Moment eine Renaissance. Dabei kommt das Handfiltern, am besten mit Porzellanfilter, zum Einsatz. Diese Methode ist sehr bekömmlich, da das Kaffeepulver mit viel heißem Wasser im Schwall übergossen wird. Der Geräteaufwand ist gering, mit nur einem Filter, Filterpapier und ca. 96 Grad heißes Wasser kann ein sehr geschmackvoller Kaffee zubereitet werden. Die Kaffeebohne wird für diese Art mittelfein gemahlen.
Filterkaffee mit Tröpfchen

Dieser Kaffee wird in der Filterkaffeemaschine zubereitet. Es gibt die Möglichkeit, mit Filterpapier oder Dauerfilter zu brühen. Eine weitere Ausstattung ist eine Thermoskanne damit der Kaffee länger heiß bleibt und schonend warm gehalten wird. Die Warmhalteplatte der Kaffeemaschine lässt den Kaffee leicht brandig schmecken, wenn er länger steht. Die Zeitvorwahl ist eine praktische Ausstattung. Die integrierte Mühle ein interessantes Zubehör. Die Kaffeebohne soll mittelfein gemahlen sein.

Pressstempel oder French Pressmethode

Bei dieser Methode wird grob gemahlenes Kaffeepulver in die Kanne gegeben, mit 95 Grad heißem Wasser übergossen und stehen gelassen. Nachdem der Presskolben nach unten gedrückt wurde, ist der Kaffee fertig (daher der Name). Diese Methode ist sehr schnell und auch für weniger stark geröstete Bohnen geeignet, da das Kaffeemehl relativ lange mit dem Wasser in Kontakt ist und Röststoffe und Aromastoffe gut gelöst werden. Die Bohne wird für diese Zubereitungsart grob gemahlen.

Kannenaufguss

Dies ist die einfachste Methode mit dem geringsten Geräteeinsatz. Wieder sollte der Kaffee grob gemahlen sein. Bei dieser Methode wird das Kaffeemehl in die Kanne gegeben und mit 96 Grad heißem Wasser übergossen. Nach ca. 4 Minuten hat sich das Kaffeepulver abgesetzt und der Kaffee wird abgegossen.

Espressokocher

Dabei wird heißes Wasser in den Kocher und in das Sieb mittelfein gemahlener Kaffee gegeben. Die zusammengebaute Kanne muss auf die Herdplatte gestellt und erhitzt werden. Für sehr geschmackvollen Kaffee braucht es etwas Erfahrung, denn wenn zu lange gekocht wird, schmeckt der Kaffee brandig und bitter. Es gibt Kannen für Induktionskochfelder, die sehr schnell zum Erfolg führen. Dieser Kaffee wird häufig als italienischer Kaffee bezeichnet, ist jedoch kein "richtiger" Espresso, denn das Kaffeepulver kommt mit heißem Wasser in Kontakt. Die Kaffeebohne wird für diese Zubereitungsart mittelfein gemahlen.

Siebträgermaschine
Espressomaschine
Dies ist die Maschinenart, die im Moment die größten Zuwachsraten im zweistelligen Prozentbereich im Verkauf aufzuweisen hat. Der bedeutendste Unterschied bei der Herstellung von Espresso zu den vorgenannten Methoden ist, dass das Kaffeepulver nicht mit Wasser in Berührung kommt, sondern der Wasserdampf mit Druck (ca. 9,5 bar) durchgepresst wird. In der traditionellen Siebträgermaschine geschieht dies durch eine Zentrifuge. Es muss lediglich regelmäßg entkalkt werden. Die Milch für Cappuchino wird mit der Dampflanze aufgeschäumt und wird nach jedem Gebrauch gereinigt.

Die Höhe des Drucks beeinflusst die Crema, die Crema ist der weiße Schaum auf dem Espresso und gilt unter Profis als wichtiges Qualitätskriterium. Das Kaffeemehl wird bei dieser Methode sehr fein gemahlen und auch der Röstgrad ist für den Geschmack sehr wichtig, da die Extraktionszeit extrem kurz ist. Weitere Vorteile von Espressomaschinen sind die individuelle Auswahl von Kaffee, da gemahlener Kaffee in den Siebträger gefüllt wird und kein Müll anfällt, da der Kaffeesatz im Kompost entsorgt wird. In der Regel sind die Geräte schnell betriebsbereit. Die Milch für Cappuchino wird mit der Dampflanze aufgeschäumt. Eine weitere Ausstattung ist die integrierte Kaffeemühle, mit der aber nur eine Kaffeesorte genutzt werden kann.

Kaffeevollautomat

Diese Geräte erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Der Marktanteil liegt bei 19,8 %. Das Angebot ist sehr umfangreich. Die einfachen Geräte können Wasser-, Kaffeemehl-, und Milchmenge speichern. Somit ist jedes Kaffeegetränk gleich. Die Ausstattung wird erhöht, wenn die Temperatur eingestellt werden kann. Eine entnehmbare Brüheinheit ist günstig, damit das Innenleben der Kaffeemaschine kontrolliert werden kann. Ein vollautomatischer Milchaufschäumer ist empfehlenswert, wenn viele Kaffee-Milchgetränke getrunken werden. Wenn dies nicht der Fall ist, reicht eine Dampflanze.

Bei hochpreisigen Geräten können die Produkte personalisiert hinterlegt werden, eine automatische Entkalkung und die Zwischenspülung des Milchschaumsystems erleichtern die Pflege. Für einen besonders individuellen Kaffeegenuss gibt es eine automatische Höhenanpassung des Getränkeauslasses und bis zu drei Bohnenbehälter. Da altes Kaffeepulver mit der besten Maschine alt schmeckt, müssen die Bohnen in allen Behältern regelmäßig verbraucht werden. Zusatzkosten und Zeitaufwand für die Pflege sind notwendig. Bei schlechter Pflege des Gerätes gibt es keinen Milchschaum und keinen wohlschmeckenden Kaffee. Wichtig ist, dass in der Garantiezeit die originalen Pflegeprodukte eingesetzt und die garantierte Höchstmenge nicht überschritten werden, da sonst die Garantieleistung erlischt.

Individuelle Vorlieben beim Kaffeegenuss führen zu individuellen Lösungen. Die Abteilung Haushaltstechnik und Textil steht bei der Lösungssuche gerne beratend zur Seite.